Kennst du das? Du startest deinen PC, alles läuft wie gewohnt – und plötzlich erscheint ein blauer Bildschirm mit dem Hinweis „Fehlercode 0x0000007B – INACCESSIBLE_BOOT_DEVICE“. Der Schock ist groß, denn Windows startet einfach nicht mehr. Keine Sorge, das bedeutet nicht automatisch, dass dein Computer oder deine Daten verloren sind.
Dieser Fehler taucht auf, wenn Windows nicht mehr auf die Systemfestplatte zugreifen kann. Das kann viele Ursachen haben: ein fehlerhaftes Update, ein neuer Treiber, geänderte BIOS-Einstellungen oder schlicht ein Problem mit der Festplatte. Wichtig ist, jetzt ruhig zu bleiben und systematisch vorzugehen.
In diesem Artikel erfährst du Schritt für Schritt, was hinter dem Fehler steckt, wie du dein System wieder startklar bekommst und worauf du achten solltest, damit dieser Bluescreen in Zukunft gar nicht erst wieder auftaucht.
Was bedeutet der Fehlercode 0x0000007B unter Windows?

Der Fehlercode 0x0000007B, auch bekannt als INACCESSIBLE_BOOT_DEVICE, ist einer der typischen Bluescreen-Fehler unter Windows 10 und 11. Er tritt auf, wenn das Betriebssystem beim Start nicht auf die Systemfestplatte oder SSD zugreifen kann. Windows findet also das Laufwerk nicht, auf dem es installiert ist – und bricht den Startvorgang ab.
In der Praxis bedeutet das: Dein Computer versucht zu booten, aber noch bevor der Desktop erscheint, zeigt er den blauen Bildschirm. Dabei handelt es sich um eine Schutzmaßnahme, um dein System vor weiteren Schäden zu bewahren.
Die Ursache kann sowohl in der Software als auch in der Hardware liegen. Beispielsweise kann der Bootsektor beschädigt, der Festplattentreiber fehlerhaft oder das Laufwerk gar nicht richtig verbunden sein. Auch Änderungen im BIOS oder ein fehlerhaftes Windows-Update gehören zu den typischen Auslösern.
Dieser Stopcode ist also kein Totalausfall, sondern ein Warnsignal, dass Windows seine Startumgebung nicht mehr erkennt.
Typische Ursachen für INACCESSIBLE_BOOT_DEVICE
Wenn der Bluescreen mit dem Fehlercode 0x0000007B erscheint, kann das viele Gründe haben. Meistens liegt das Problem in einer der folgenden Kategorien:
- Treiberfehler: Der Festplatten- oder SATA-Treiber ist veraltet oder inkompatibel.
- Systemänderungen: Nach einem Windows-Update oder einem Hardwarewechsel wurden wichtige Startdateien verändert.
- BIOS-/UEFI-Einstellungen: Änderungen im SATA-Modus (z. B. von IDE auf AHCI oder RAID) verhindern den Zugriff auf die Festplatte.
- Defekte Datenträger: Fehlerhafte Sektoren oder eine beschädigte Partitionstabelle können den Bootvorgang blockieren.
- Klonen oder Migration: Beim Umzug von Windows auf eine neue SSD kann die Startkonfiguration verloren gehen.
Um die Ursache einzugrenzen, hilft ein Blick darauf, wann der Fehler aufgetreten ist – etwa direkt nach einem Update, nach dem Einbau neuer Hardware oder plötzlich ohne erkennbaren Grund. Diese Beobachtung ist der Schlüssel, um die passende Lösung zu finden.
Erste Schritte zur Fehlerdiagnose
Bevor du etwas veränderst, lohnt sich eine einfache Überprüfung der Grundlagen. Prüfe zunächst, ob dein PC die Festplatte überhaupt erkennt. Öffne dazu das BIOS oder UEFI und schau nach, ob dein Laufwerk dort korrekt gelistet wird.
Wenn alles richtig angezeigt wird, versuche den abgesicherten Modus zu starten. Das geht über die Windows-Wiederherstellungsumgebung (nach dreimaligem Abbruch des Startvorgangs). Dort kannst du auswählen, dass Windows nur mit minimalen Treibern startet. Funktioniert das, liegt der Fehler meist an einem Treiber oder einer Softwareänderung.
Weitere nützliche Diagnose-Schritte:
- Führe die automatische Startreparatur über ein Installationsmedium durch.
- Überprüfe die Bootreihenfolge, damit Windows von der richtigen Festplatte startet.
- Starte die Eingabeaufforderung und nutze
chkdsk C: /f, um die Festplatte zu prüfen.
Mit diesen einfachen Prüfungen findest du oft schon heraus, ob das Problem hardwarebedingt ist oder durch Windows selbst verursacht wird.
Windows-Start reparieren: Bootloader und Systemdateien wiederherstellen

Wenn Windows den Startvorgang abbricht, kann der Bootloader beschädigt sein. Mit wenigen Befehlen lässt sich das oft reparieren. Du benötigst dazu ein Windows-Installationsmedium (USB-Stick oder DVD). Starte davon und öffne in der Wiederherstellungsumgebung die Eingabeaufforderung.
Führe dann nacheinander diese Befehle aus:
bootrec /fixmbr
bootrec /fixboot
bootrec /scanos
bootrec /rebuildbcd
Diese Kommandos reparieren den Master Boot Record (MBR) und die Bootkonfiguration. Falls Windows immer noch nicht startet, kann eine Systemdateiprüfung helfen. Gib dazu ein:
sfc /scannow
oder
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
Dadurch werden fehlerhafte Systemdateien ersetzt.
Wenn du vermutest, dass die Festplatte selbst das Problem ist, kannst du zusätzlich chkdsk C: /r nutzen. Das überprüft die Festplatte auf defekte Sektoren und repariert sie nach Möglichkeit.
So lässt sich der Bootbereich häufig ohne Neuinstallation wiederherstellen.
Treiber- und Controller-Probleme beheben (AHCI/SATA/RAID)
Ein häufiger Grund für den Fehlercode 0x0000007B ist ein falscher SATA- oder AHCI-Modus im BIOS. Wenn du beispielsweise von IDE auf AHCI gewechselt hast, ohne Windows darauf vorzubereiten, kann das System die Festplatte nicht mehr ansprechen.
Öffne daher das BIOS/UEFI und überprüfe, ob der eingestellte Modus mit der bisherigen Konfiguration übereinstimmt. Wenn du unsicher bist, setze die Einstellungen auf „Default“ oder den vorherigen Zustand zurück.
Auch ein veralteter Festplattentreiber kann den Fehler auslösen. Lade dir vom Mainboard- oder Notebook-Hersteller die aktuellen SATA- bzw. NVMe-Treiber herunter und installiere sie über den abgesicherten Modus.
Tipp: Falls du kürzlich Hardware ausgetauscht hast (z. B. ein neues Mainboard), musst du eventuell Windows neu aktivieren oder den passenden Controller-Treiber manuell einbinden.
Mit korrekten Treibern und BIOS-Einstellungen lassen sich viele Bootprobleme dauerhaft beseitigen.
Wenn Updates oder Klonvorgänge den Fehler auslösen
Manchmal erscheint der Fehler direkt nach einem Windows-Update oder nach dem Klonen der Systemfestplatte auf eine neue SSD. In diesen Fällen liegt meist keine Hardwarestörung vor, sondern ein Problem mit der Startkonfiguration oder Treiberkompatibilität.
Wenn du ein Update vermutest, kannst du versuchen, über die Wiederherstellungsoptionen ein Rollback auf die vorherige Version durchzuführen. Das behebt oft den Konflikt zwischen altem und neuem Treiber.
Nach einem Klonvorgang erkennt Windows manchmal die neue Festplatte nicht korrekt. Dann hilft es, mit dem Installationsmedium die Boot-Partition neu zu erstellen:
bootrec /rebuildbcd
oder den Befehl
bcdboot C:\Windows
um die Bootdateien auf der richtigen Partition zu schreiben.
Auch ein sogenanntes In-Place-Upgrade – also eine Neuinstallation über das bestehende System – kann helfen, beschädigte Startdateien zu ersetzen, ohne dass Daten verloren gehen.
Datenrettung bei nicht startendem Windows

Wenn dein System gar nicht mehr startet, ist das Wichtigste, deine Daten zu sichern. Bevor du mit Reparaturen oder Neuinstallationen weitermachst, solltest du versuchen, persönliche Dateien zu retten.
Das geht am einfachsten, indem du ein Live-System wie Ubuntu oder ein Windows-PE-Tool auf einen USB-Stick lädst. Starte deinen PC davon und kopiere die wichtigsten Ordner (z. B. Dokumente, Bilder, Desktop) auf eine externe Festplatte.
Alternativ kannst du die Systemfestplatte ausbauen und an einen anderen Computer anschließen. So lässt sich meist problemlos auf die Dateien zugreifen.
Für gelöschte oder unlesbare Daten helfen Programme wie Recuva, EaseUS Data Recovery oder Stellar Data Recovery.
Mit dieser Vorgehensweise stellst du sicher, dass deine persönlichen Daten in Sicherheit sind – egal, ob Windows danach repariert oder neu installiert werden muss.
Windows erfolgreich neu installieren – letzte Option
Wenn alle Reparaturversuche scheitern, bleibt als letzter Schritt eine saubere Neuinstallation. Das klingt drastisch, ist aber oft die sicherste Lösung, um ein stabiles System zu bekommen.
Erstelle vorher ein Backup deiner Daten, entweder manuell oder mit einem Image-Tool. Lade dir anschließend die aktuelle Windows-Version mit dem Media Creation Tool herunter und erstelle einen Installations-USB-Stick.
Während der Installation löscht du am besten die alte Systempartition und wählst den freien Speicherplatz aus. So stellst du sicher, dass keine beschädigten Startdateien übrig bleiben.
Nach der Neuinstallation solltest du alle Treiber über den Geräte-Manager oder direkt vom Hersteller installieren. Abschließend lohnt es sich, ein Systemabbild zu erstellen, um beim nächsten Problem schnell reagieren zu können.
Eine saubere Neuinstallation ist oft der zuverlässigste Weg, den Fehler dauerhaft loszuwerden.
Tipps zur Vorbeugung künftiger Boot-Fehler
Damit der Fehlercode 0x0000007B nicht noch einmal auftaucht, kannst du einige einfache Vorsichtsmaßnahmen treffen.
- Regelmäßige Backups: Sichere dein System mit Tools wie „Dateiversionsverlauf“ oder „Macrium Reflect“.
- Treiber aktuell halten: Besonders für Chipsatz, SATA und NVMe. Alte Treiber sind häufig die Ursache von Startproblemen.
- Systemwiederherstellung aktivieren: Damit kannst du bei Problemen schnell auf einen funktionierenden Zustand zurückspringen.
- Gesundheitszustand der Festplatte prüfen: Nutze Programme wie CrystalDiskInfo, um fehlerhafte Sektoren frühzeitig zu erkennen.
- Nach großen Updates prüfen: Stelle sicher, dass alle Treiber noch kompatibel sind, vor allem nach einem Funktionsupdate.
Mit etwas Systempflege und regelmäßigen Sicherungen bist du auf der sicheren Seite – selbst wenn Windows einmal wieder streikt.
Fazit: So behältst du die Kontrolle über dein System
Der Fehlercode 0x0000007B mag im ersten Moment beunruhigend wirken, doch mit etwas Geduld und systematischem Vorgehen lässt sich das Problem meist lösen. Wichtig ist, dass du die möglichen Ursachen Schritt für Schritt eingrenzt – von einfachen BIOS-Prüfungen bis hin zur Reparatur des Bootloaders. So gewinnst du nicht nur dein funktionierendes System zurück, sondern lernst auch, wie Windows beim Start überhaupt arbeitet.
Wenn du künftig regelmäßig Backups erstellst und deine Treiber aktuell hältst, hast du schon viel gewonnen. Sollte der Bluescreen trotzdem einmal auftauchen, weißt du jetzt genau, wie du reagieren kannst.
Sieh den Fehler also nicht nur als Störung, sondern als Chance, dein System besser zu verstehen und zu optimieren. Mit dem richtigen Wissen kannst du deinen PC sicher, stabil und zuverlässig am Laufen halten.
FAQ – Häufige Fragen und Antworten
Hier habe ich noch Antworten auf häufige Fragen zu diesem Thema zusammengestellt:
Kann der Fehlercode 0x0000007B auch durch einen Virus verursacht werden?
Ja, das ist möglich. Bestimmte Schadprogramme können den Bootsektor oder wichtige Systemdateien manipulieren, wodurch Windows den Zugriff auf das Boot-Laufwerk verliert. In solchen Fällen hilft oft ein vollständiger Virenscan mit einem Rettungsmedium wie Kaspersky Rescue Disk oder Windows Defender Offline, bevor du weitere Reparaturen durchführst.
Wie unterscheide ich, ob meine Festplatte wirklich defekt ist?
Wenn du seltsame Geräusche hörst, die Festplatte gar nicht mehr im BIOS angezeigt wird oder Tools wie „chkdsk“ und „CrystalDiskInfo“ viele Lesefehler melden, ist das ein klares Warnzeichen. Sichere dann sofort deine Daten und tausche das Laufwerk möglichst bald aus.
Kann ich den Fehler auch unter Windows 7 oder Windows 8 bekommen?
Ja, der Fehlercode 0x0000007B ist kein neues Problem. Er kann bei allen Windows-Versionen seit XP auftreten, weil er mit der grundlegenden Startlogik des Systems zusammenhängt. Die Lösungswege – etwa Reparatur des Bootloaders oder Überprüfung des SATA-Modus – sind weitgehend identisch.
Lohnt sich ein Reparaturversuch, wenn Windows gar nicht mehr reagiert?
Ja, solange die Festplatte im BIOS erkannt wird, stehen die Chancen gut. Mit einem Installations-USB-Stick kannst du die Wiederherstellungsumgebung starten und Befehle wie bootrec /rebuildbcd oder sfc /scannow ausführen. Erst wenn auch das nicht funktioniert, ist eine Neuinstallation sinnvoll.
Wie kann ich verhindern, dass sich der Fehler nach einer Neuinstallation wiederholt?
Nach einer Neuinstallation solltest du sofort alle wichtigen Treiber aktualisieren, insbesondere für Chipsatz, SATA und NVMe. Aktiviere außerdem die Systemwiederherstellung und richte ein regelmäßiges Backup ein. So kannst du bei künftigen Problemen schnell reagieren, ohne Daten zu verlieren.






