Grafikkartenkühler austauschen – Lohnt sich das und was ist zu beachten?

Besonders Personen, die gerne am Computer spielen, werden eine defekte oder veraltete Grafikkarte schnell erkennen. Wenn Spiele, insbesondere neue Spiele, nicht mehr flüssig laufen und zu stocken beginnen, kann das an der Grafikkarte liegen. Damit Grafikkarten ihre Funktion erfüllen können, benötigt es in der Regel auch einen sogenannten Grafikkartenkühler.

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Im Laufe der Zeit kann dieser allerdings sehr laut werden und an Effizienz verlieren. Wenn der Kühler an Effizienz verliert, bedeutet das, dass er seine eigentliche Arbeit, nämlich das Kühlen der Grafikkarte nicht mehr richtig erledigen kann.

Die Lautstärke des Grafikkartenkühlers zu minimieren, indem er einfach ausgetauscht wird, kann außerdem zu einem besseren Spielerlebnis beitragen. Doch wie tauscht man einen kaputten Grafikkartenkühler aus? Eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung findest du in diesem Beitrag.

Schritt 1: die richtige Vorbereitung

Grafikkartenkühler auf Grafikkarte
Bild von analogicus auf Pixabay

Immer, wenn der Computer in seine Einzelteile zerlegt wird, sollte man davor sicherstellen, dass alles Zuhause ist, was für das weitere Vorgehen benötigt wird. Somit kann ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden und Flüchtigkeitsfehler werden vermieden. Es lohnt sich in jedem Fall, einen Blick auf die Bauweise des Computers zu werfen, um den passenden Schraubendreher zu finden (für gewöhnlich benötigt man einen Kreuzschlitz- Schraubendreher).

Außerdem wird zum Einbauen des Grafikkühlers eine sogenannte Wärmeleitpaste benötigt. Wärmeleitpaste gibt es im gut sortierten Fachhandel oder Internet zu kaufen. Sie sorgt dafür, dass die Wärmeübertragung zwischen zwei Objekten verbessert wird.

Am wichtigsten ist jedoch, den richtigen Kühler zu finden. Hier gilt es, das richtige Modell für den Grafikbeschleuniger zu finden. Wenn die Bohrungen in der Platine nicht exakt übereinstimmen, kann man im Grunde nichts damit anfangen.

Grafikkartenkühler kosten, je nach Modell zwischen 40 und 275 Euro. Gerade die Modelle mit Wasserkühlung liegen natürlich deutlich höher im Preis, sind aber wahrscheinlich auch eher nur etwas für Gamer mit High-End-Hardware.

Beim Kauf von Ersatzteilen sollte man sich unbedingt alle Beschreibungen durchlesen oder im besten Fall explizit auf das Grafikkartenmodell achten.

Schritt 2: die Erdung

Noch bevor man mit der eigentlichen Arbeit beginnt, sollte man sicherstellen, dass das Gerät nicht mehr an den Strom angeschlossen ist. So können Unfälle mit Strom vermieden werden. Damit Schäden an der Elektronik vermieden werden können, sollten außerdem elektrische Ladungen abgeführt werden.

Dies kann man zum Beispiel durch Anfassen eines metallischen Heizkörpers oder mit Hilfe eines Erdungsarmbandes machen. Außerdem kann auch die Verwendung einer Erdungsmatte das Arbeiten mit elektronischen Bauteilen erleichtern.

Schritt 3: den Chipkühler abschrauben

Nun kann auch schon das eigentliche Basteln beginnen. In einem ersten Schritt muss der Chipkühler abgeschraubt werden. Auf der Rückseite der Grafikkarte befinden sich kleine Schrauben, sie gehören zum Chipkühler, beziehungsweise zur Rückplattenhalterung.

Um den Anpressdruck bestmöglich zu verteilen und Schäden an der Platine zu vermeiden, sollten die Schrauben zuerst nur leicht gelockert und anschließend über Kreuz abgeschraubt werden.

Beim Schrauben sind eine ruhige Hand und präzises Vorgehen gefragt, so dass die Schrauben und alle umliegenden Gegenstände dabei nicht beschädigt werden. Du solltest außerdem nie Gewalt anwenden, um die Schrauben zu lockern. Wenn sie sich nicht lösen lassen, verwendest du vielleicht den falschen Schraubenzieher oder drehst in die falsche Richtung.

Schritt 4: den restlichen Kühlkörper entfernen

Nun muss der restliche Kühlkörper entfernt werden. Sollte der Wunsch bestehen, einen alternativen Kühler einzubauen, muss auch der standardmäßige RAM– und Spannungswandlerkühler entfernt werden.

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Diese Teile sind in der Regel ebenfalls verschraubt und werden für gewöhnlich auf der Rückseite gelöst. Um auch hier Schäden zu vermeiden, sollten die Schrauben am Anfang nur leicht gelockert und dann über Kreuz abgeschraubt werden.

Es empfiehlt sich auch hier, die Wärmeleitpads zu erneuern, somit kann die Wärmeleitfähigkeit wieder verbessert werden. Die Verwendung von Wärmeleitpaste ist in diesem Fall weniger empfehlenswert.

Schritt 5: die Wärmeleitpaste entfernen

Um die Wärmeleitpaste zu entfernen und dabei keine umliegenden Flächen oder Gegenstände zu beschädigen, wird am besten ein Mikrofaser Tuch verwendet. Wenn du kein Mikrofaser Tuch zur Hand hast, kannst du auch ein anders Tuch benutzen. Somit kann ganz einfach die alte Paste vom Kühlkörper und dem Chip entfernt werden.

Wenn man das Tuch ein wenig anfeuchtet, lässt sich die Paste übrigens wesentlich einfacher entfernen. Du solltest allerdings unbedingt auf scharfe Reinigungsmittel verzichten, da es sich bei den Materialen, mit denen du arbeitest, um sehr empfindliche Materialen handelt.

Die Reste der alten Paste sollten unbedingt vollständig entfernt werden. Auch kleine Rückstände der alten Paste können dazu führen, dass die Kühlleistung erheblich vermindert wird. Deswegen ist besonders in diesem Schritt präzises Arbeiten gefragt.

Schritt 6: die neue Wärmeleitpaste auftragen

Wenn alle Flächen vollständig gereinigt wurden, kannst du auch schon die neue Wärmeleitpaste auftragen. Dazu trägst du ein wenig der Wärmeleitpaste auf den DIE des Chips. Die besten Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn zuerst etwas weniger der Paste aufgetragen wird.

Anschließend kann beim Verteilen immer noch etwas von der Paste hinzugefügt werden. Um die Paste gleichmäßig, vollständig und möglichst dünn auf dem Chip zu verteilen, kannst du zum Beispiel einen Karton oder eine Plastikkarte verwenden.

Greife hier niemals zu scharfen oder harten Gegenständen, diese könnten nämlich den Chip beschädigen.

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Schritt 7: den Kühler montieren

Im letzten Schritt muss nun noch der Kühler montiert werden. Vor der Montage des Kühlers, sollte allerdings noch der Lüfter angeschlossen werden. Er wird an dem dafür vorgesehenen Anschluss auf der Platine angeschlossen.

Nach der Montage ist diese Stelle nämlich nur noch schwer zu erreichen. Wenn du einen alternativen Kühler besitzt, solltest du dich an die Montageanleitung halten, damit eventuelle Besonderheiten berücksichtigt werden können.

Beim Anbringen des Kühlers, sollte darauf geachtet werden, dass sich der Kühler genau auf dem Chip befindet, außerdem sollten sich die Schraubenlöcher exakt an der richtigen Stelle befinden. Wenn du dafür gesorgt hast, dass der Kühler richtig platziert ist, kannst du die Rückplatte wieder über Kreuz anschrauben.

Dabei solltest du drauf achten, dass die Schrauben fest genug gezogen werden. Bei der Montage von alternativen Ram- und Spannungswandlerkühlern kannst du im Grunde gleich vorgehen, hier sollten allerdings die Wärmeleitpads zuerst auf den Kühler gepresst werden.

Beim Arbeiten mit elektronischen Geräten sollte man stets vorsichtig sein, und wissen, dass das Arbeiten auf eigene Gefahr passiert. Wenn der Grafikkartenkühler ausgetauscht wird, geht grundsätzlich die Garantie verloren. Deswegen ist eine gute Vorbereitung das A und O. Anschließend steht einem großartigen Spielerlebnis mit einem neuen Grafikkartenkühler nichts mehr im Wege.

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