Handy mit oder ohne Vertrag finanzieren?

Smartphone mit Tarifpaket oder Einzelkauf: Diese Aspekte verdienen Beachtung

Viele Nutzer beziehen ihr Smartphone im Rahmen eines Vertragsabschlusses: Gegen eine geringe Pauschale erhalten sie zu ihrem künftigen Tarif ein neues Modell. Andere kaufen ihre Smartphones separat. Welches Vorgehen ist günstiger? Damit befasst sich dieser Ratgeberartikel.

Alle namhaften Mobilfunkanbieter werben mit Tarifpaketen, die ein Smartphone enthalten. In der Regel laufen die Verträge zwei Jahre. Kunden sparen sich die Kosten für den teuren Einzelkauf, Dienstleister binden Nutzer über einen längeren Zeitraum und sichern sich Umsätze. Das hört sich nach einer Win-win-Situation für alle Beteiligten an.

Doch so klar ist die Sachlage nicht. Bevor Verbraucher einen Tarif mit Handy abschließen, sollten sie sich umfassend über die verschiedenen Optionen und die Vor- und Nachteile informieren.

Handy kaufen und Tarif vereinbaren: Diese Möglichkeiten gibt es

Handy mit oder ohne Vertrag finanzieren z.B. iPhone 13 Pro

Bei Vertragspaketen erhalten Kunden ein All-inclusive-Angebot: Kurz nach Abschluss sendet der Dienstleister das gewählte Smartphone sowie die SIM-Karte zu. Der Smartphone-Vertrag läuft meist 24 Monate, bei allen hochwertigen Anbietern wählen Nutzer aus zahlreichen Tarifen. Sie können zum Beispiel Tarife mit Flatrates oder Freikontingenten vereinbaren.

Alternativ können sich Interessierte für den Einzelkauf entscheiden. Sie erwerben ihr Smartphone unabhängig vom Handytarif, dadurch genießen sie bei der Tarifgestaltung Flexibilität. Folgende Tarifarten können sie abschließen:

  • Prepaid- und Postpaid-Verträge ohne Mindestlaufzeit
  • Smartphone-Verträge mit unterschiedlichen Laufzeiten

Bei der zweiten Variante fragt sich, worin der Unterschied zu einem Tarifpaket mit Smartphone liegt. Die Antwort lautet: Freiheit bei der Wahl des Vertragspartners. Kunden können ohne Einschränkungen für den Gerätekauf und den Handyvertrag jeweils den günstigsten Anbieter suchen.

Handytarife mit Smartphone: Das sind die Vorteile

Bei Vertragspaketen inklusive Endgerät liegt der wesentliche Pluspunkt auf der Hand: Kunden zahlen für ein aktuelles Smartphone höchstens eine geringe Einmalzahlung, während es bei einem separaten Kauf einen mittleren oder hohen dreistelligen Betrag kostet. Manche Dienstleister verzichten bei günstigeren Modellen auf eine Gebühr, Nutzer erhalten ihr Smartphone zum Nulltarif.

Davon profitieren alle, denen momentan das Geld für einen Handykauf fehlt. Interessant sind Handypakete aber auch für Verbraucher, die sich grundsätzlich einen Einzelkauf leisten könnten: Sie meiden eine einmalige Investitionssumme und können den gesparten Betrag für andere Zwecke ausgeben. Zudem gibt es viele finanziell attraktive Vertragspakete, mit denen Kunden sich einen Kostenvorteil sichern.

Verbraucher sollten bei diesen Tarifpaketen bedenken, dass sie sich für einen längeren Zeitraum an einen Anbieter binden. Wenn sie nicht rechtzeitig vor Ablauf der Vertragslaufzeit kündigen, verlängert sich der Vertrag automatisch. Seit dem 01. Oktober 2021 profitieren Nutzer aber von einem verbesserten Verbraucherschutz: Nach dem Ende der Mindestlaufzeit können sie jederzeit mit einer kurzen Frist von einem Monat kündigen, während sich die Verträge zuvor häufig um ein ganzes Jahr verlängerten.

Unterschrift Kreditvertrag für das neue Smartphone

Smartphone vom Vertrag trennen: Das spricht für den Einzelkauf

Nicht alle Vertragspakete sind finanziell attraktiv. Die Anbieter lassen sich ihren Geräteservice bezahlen, konkret bedeutet das:

  • Erstens verlangen die Dienstleister eine Gerätegebühr, welche die monatliche Grundgebühr erhöht.
  • Zweitens fordern einige Unternehmen einen Aufpreis auf den Handytarif, den sie nicht explizit als Gerätegebühr kenntlich machen. Tarife ohne Smartphone sind häufig günstiger als Tarifpakete inklusive Smartphone.

Bei einem separaten Kauf des Handys behalten Kunden ihre Freiheit. Sie können in Ruhe Prepaid-, Postpaid- und Vertragstarife zahlreicher Mobilfunkanbieter vergleichen und das preiswerteste Angebot abschließen. Entscheiden sie sich für Prepaid-Tarife oder Tarife mit kurzer Kündigungsfrist, bleiben sie zudem flexibel und können jederzeit den Tarif wechseln.

Als besonders vorteilhaft erweist sich der Einzelkauf für Wenignutzer und Kunden, deren Bedarf stark schwankt: Sie können maßgeschneiderte Tarife ohne oder mit geringer Grundgebühr vereinbaren – das ist bei einem Vertragspaket unmöglich. Damit meiden sie Kosten für umfangreiche Leistungen, die sie nicht benötigen.

Das Smartphone mit einer Händlerfinanzierung oder einem Bankkredit kaufen

Manche Verbraucher präferieren den Einzelkauf, ihnen mangelt es jedoch an ausreichend Guthaben. Trotz des fehlenden Geldes können sie ihr Smartphone erwerben – mit dem Ratenkauf beim Händler und einem Bankkredit gibt es zwei Möglichkeiten.

Bei Händlerfinanzierungen empfiehlt sich ein genauer Blick auf die Konditionen. Erstens schwanken die Zinsen für Ratenkäufe enorm. Die Bandbreite reicht von 0-%-Finanzierungen bis zu weit überdurchschnittlichen Zinssätzen. Zweitens sollten Interessierte den Preis für das Smartphone mit anderen Anbietern vergleichen.

Eine Finanzierung mit 0 % bringt nichts, wenn der Verkäufer einen zu hohen Kaufpreis verlangt.

Bei den aktuell preiswerten Verbraucherkrediten von Banken interessiert neben dem Zinssatz die Frage, welche Kreditsummen möglich sind. Einige Banken legen bei Verbraucherkrediten eine Mindestsumme von 1.000 Euro und eine Mindestlaufzeit von einem Jahr fest.

Kostet das Smartphone deutlich weniger als diese 1.000 Euro, empfiehlt sich ein solcher Kredit nicht. Es würden zusätzliche Zinsen für einen überflüssigen Kreditbetrag anfallen.

In diesem Fall sollten Nutzer gezielt nach Krediten mit geringerer Mindestsumme suchen oder bei kurzfristigem Finanzbedarf Alternativen wie einen Dispo oder eine Kreditkarte in Betracht ziehen.

Bei Vertragspaket und Handykauf auf Finanzierbarkeit achten

Ob Smartphone mit oder ohne Vertrag: Nutzer sollten sich vor einem Vertragsabschluss oder Handykauf versichern, dass sie über ausreichende finanzielle Ressourcen verfügen. Vor allem bei den zweijährigen Vertragsmodellen mit Smartphone besteht die Gefahr, die monatlichen Grundgebühren nicht stemmen zu können.

Beim Handykauf ist dieses Risiko insbesondere bei Händlerfinanzierungen und Ratenkrediten vorhanden. Wer finanzielle Probleme vermeiden will, rechnet zuvor nach!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert