In Excel mit Uhrzeiten rechnen klingt erstmal komplizierter, als es ist. Tatsächlich hat Excel dafür eigene Funktionen und Regeln, die dir viel Arbeit abnehmen können, wenn du sie einmal verstanden hast. Egal ob du Arbeitszeiten berechnen, Laufzeiten auswerten oder eine Stoppuhr nachbauen willst – mit den richtigen Formeln geht das schnell und einfach.
Das Wichtigste ist zu wissen, wie Excel Uhrzeiten intern speichert. Denn hinter den hübschen Anzeigen wie „08:30“ steckt ein ganz bestimmter Zahlenwert. Wenn du das Prinzip kennst, kannst du Uhrzeiten addieren, subtrahieren oder sogar mit ihnen multiplizieren, ohne dass etwas schiefgeht.
In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Uhrzeiten korrekt eingibst und mit ihnen rechnest. Du wirst sehen, dass Excel dir die Arbeit viel leichter macht, sobald du die Grundlagen verstanden hast.
Grundlagen: Wie Excel Uhrzeiten intern speichert und berechnet

Damit du in Excel mit Uhrzeiten rechnen kannst, musst du verstehen, wie das Programm diese Daten intern behandelt. Excel speichert Uhrzeiten nämlich nicht als Text, sondern als Bruchteil eines Tages. Das bedeutet: Ein ganzer Tag entspricht dem Wert 1, und eine Stunde ist 1/24, also 0,0416667.
Wenn du zum Beispiel 06:00 Uhr eingibst, speichert Excel den Wert 0,25, weil 6 Stunden ein Viertel eines Tages sind. Das klingt technisch, ist aber super praktisch, weil du dadurch mit Uhrzeiten genauso rechnen kannst wie mit Zahlen.
Eine wichtige Voraussetzung ist das richtige Zellformat. Uhrzeiten müssen im Format „Uhrzeit“ oder „Benutzerdefiniert“ stehen, damit Excel sie korrekt erkennt. Andernfalls behandelt das Programm sie wie normalen Text, und dann funktioniert keine Berechnung.
Merke dir also: Hinter jeder Uhrzeit steckt eine Dezimalzahl, und genau das macht es möglich, sie zu addieren, zu subtrahieren oder sogar mit anderen Zahlen zu kombinieren. Wenn du dieses Prinzip verstanden hast, sind spätere Berechnungen kein Problem mehr.
Uhrzeiten eingeben und korrekt formatieren

Der erste Schritt ist, dass Excel deine Uhrzeiten richtig versteht. Du kannst Zeiten ganz einfach eingeben, zum Beispiel „8:30“ für 8 Stunden und 30 Minuten. Excel erkennt das automatisch als Uhrzeit, wenn die Zelle im richtigen Format steht.
Um das sicherzustellen, klickst du die Zelle mit der rechten Maustaste an und wählst „Zellen formatieren“. Unter „Zahlen“ findest du den Bereich „Uhrzeit“. Hier kannst du verschiedene Darstellungen wählen, etwa nur Stunden und Minuten oder auch Sekunden.
Falls du eigene Formate brauchst, ist „Benutzerdefiniert“ dein Freund. Mit „hh:mm“ bekommst du Stunden und Minuten, und mit „[hh]:mm“ kannst du sogar Werte über 24 Stunden anzeigen, etwa für Arbeitszeitkonten.
Ein häufiger Fehler ist, Uhrzeiten als Text einzugeben, zum Beispiel „08.30 Uhr“. Excel kann damit nicht rechnen. Achte also darauf, die korrekte Schreibweise mit Doppelpunkt zu verwenden.
Richtig eingegebene und formatierte Zeiten sind die Grundlage für alle weiteren Berechnungen. Nur so kann Excel sie als Zahlenwerte behandeln und nicht als reinen Text.
Addition und Subtraktion von Uhrzeiten: So funktioniert’s

Uhrzeiten addieren oder abziehen ist in Excel überraschend einfach. Du kannst einfach zwei Zellen mit Uhrzeiten in einer Formel verknüpfen, zum Beispiel: =A1+B1 oder =A1-B1. Excel berechnet daraus automatisch das Ergebnis.
Praktisches Beispiel: Du hast Startzeit 08:00 Uhr in A1 und Endzeit 12:30 Uhr in B1. Mit =B1-A1 bekommst du 4:30 Stunden als Differenz. Damit das Ergebnis korrekt angezeigt wird, sollte die Zelle im Uhrzeitformat „hh:mm“ stehen.
Wenn du mehrere Arbeitszeiten summieren willst, kannst du sie wie normale Zahlen addieren. Achte nur darauf, dass das Ergebnisformat „[hh]:mm“ ist, sonst zeigt Excel nach 24 Stunden wieder bei 0 an.
Eine kleine Falle: Negative Uhrzeiten. Wenn du zum Beispiel eine Endzeit abziehst, die vor der Startzeit liegt, zeigt Excel „####“ an. Das liegt daran, dass negative Zeitwerte im Standardformat nicht unterstützt werden. Eine Lösung dafür gibt es weiter unten.
Mit dieser einfachen Addition und Subtraktion kannst du schon viele Alltagsaufgaben lösen, von Schichtplänen bis zur Zeiterfassung.
Mit Uhrzeitdifferenzen arbeiten: Stunden, Minuten und Sekunden berechnen
Manchmal reicht dir nicht nur eine Zeitspanne wie „4:30 Stunden“. Du willst vielleicht die exakten Stunden oder Minuten als Zahl. Hier kommen Funktionen ins Spiel, die dir mehr Kontrolle geben.
Mit der Funktion STUNDE() kannst du aus einer Uhrzeit nur die Stunden extrahieren. =STUNDE(B1-A1) gibt dir also den Stundenwert aus einer Differenz. Für Minuten nutzt du MINUTE(), und für Sekunden SEKUNDE().
Ein Beispiel: In A1 steht 08:15, in B1 10:45. =B1-A1 ergibt 2:30. Mit =STUNDE(B1-A1) bekommst du „2“, mit =MINUTE(B1-A1) „30“.
Wenn du eine Zeitspanne als Dezimalwert brauchst, kannst du das Ergebnis mit 24 multiplizieren: =(B1-A1)*24 ergibt dann „2,5“ für zweieinhalb Stunden. Das ist nützlich, wenn du mit Stundenlöhnen oder Maschinenlaufzeiten rechnest.
So kannst du präzise Werte für jede Berechnung gewinnen, egal ob du Stunden, Minuten oder Sekunden brauchst.
Uhrzeiten mit Datumswerten kombinieren: Tipps für den Alltag
Excel behandelt Datum und Uhrzeit als Teil eines einzigen Zahlenwertes. Der ganzzahlige Teil ist das Datum, der Dezimalteil die Uhrzeit. Das ermöglicht spannende Kombinationen.
Beispiel: Du hast in A1 ein Datum „01.08.2025“ und in B1 eine Uhrzeit „14:30“. Mit =A1+B1 bekommst du einen vollständigen Zeitstempel.
Wenn du aus einem Zeitstempel nur das Datum oder die Uhrzeit brauchst, helfen dir die Funktionen GANZZAHL() und REST(). =GANZZAHL(A1) zieht das Datum heraus, =REST(A1,1) gibt dir nur die Uhrzeit.
Das ist praktisch für Fahrpläne, Produktionsdaten oder Logfiles. Du kannst auch Datums- und Uhrzeitwerte vergleichen, um Laufzeiten über mehrere Tage hinweg zu berechnen.
Achte darauf, dass du die Zellen korrekt formatierst, damit Excel die Kombinationen richtig anzeigt. So kannst du Datum und Uhrzeit flexibel zusammenführen und für Berechnungen nutzen.
Multiplikation und Division mit Uhrzeiten: Praktische Beispiele
Während Addition und Subtraktion Standard sind, kannst du auch Uhrzeiten mit Zahlen multiplizieren oder teilen. Das ist hilfreich, wenn du Durchschnittswerte oder Faktoren berechnen willst.
Ein Beispiel: Du hast in A1 eine Maschinenlaufzeit von 02:00 Stunden. Mit =A1*3 erhältst du 06:00 Stunden – perfekt, wenn du drei gleiche Durchläufe planst.
Division ist ähnlich praktisch. Stell dir vor, du hast in A1 eine Gesamtzeit von 08:00 Stunden und willst wissen, wie lange ein Drittel davon dauert. Mit =A1/3 bekommst du 02:40 Stunden.
Wichtig: Uhrzeiten sind Bruchteile eines Tages. Deshalb funktionieren diese Berechnungen genau wie mit Dezimalzahlen. Achte aber darauf, dass das Ergebnisformat „hh:mm“ ist, sonst siehst du nur einen Zahlenwert.
Diese Technik ist vor allem in Projekten nützlich, bei denen du Zeitfaktoren oder Durchschnittswerte berechnen musst, etwa bei Schichtplänen oder Produktionszeiten.
Negative Uhrzeiten richtig darstellen und berechnen

Ein Problem, das viele nervt: Negative Uhrzeiten. Excel zeigt in solchen Fällen oft nur „####“ an. Das liegt daran, dass das Standard-Uhrzeitformat keine negativen Werte zulässt.
Es gibt zwei Wege, das zu lösen:
- 1904-Datumsformat aktivieren: Unter „Datei > Optionen > Erweitert“ kannst du in den Berechnungseinstellungen das 1904-Datumsformat einschalten. Damit unterstützt Excel negative Zeiten.
- Text- oder Zahlendarstellung nutzen: Statt Uhrzeitformat kannst du das Ergebnis als Zahl ausgeben und manuell kennzeichnen, zum Beispiel mit
=(B1-A1)*24für Stunden als Dezimalwert.
Welcher Weg besser ist, hängt von deinem Projekt ab. Für einfache Stundenabrechnungen ist die Dezimalvariante oft übersichtlicher.
So kannst du auch dann korrekt arbeiten, wenn Endzeiten vor Startzeiten liegen, etwa bei Nacht- oder Schichtarbeit.
Häufige Fehler beim Rechnen mit Uhrzeiten und wie du sie vermeidest
Beim Rechnen mit Uhrzeiten schleichen sich oft kleine Fehler ein. Hier sind die typischen Stolperfallen:
- Falsches Format: Uhrzeiten als Text eingegeben – Excel kann damit nicht rechnen.
- Ergebnis springt bei 24 Stunden auf 0: Verwende das Format „[hh]:mm“, um Summen über einen Tag hinaus korrekt anzuzeigen.
- Negative Uhrzeiten: Standardformat kann keine negativen Werte darstellen – nutze die Tipps oben.
- Mischung von Datum und Uhrzeit: Wenn du nur Uhrzeiten addierst, aber Datumswerte enthalten sind, stimmen die Ergebnisse nicht.
Kontrolliere immer, ob deine Zellen im richtigen Format stehen und ob Excel wirklich mit Zahlen und nicht mit Text arbeitet. So vermeidest du die häufigsten Fehler und bekommst saubere Ergebnisse.
Fazit: Werde sicher im Umgang mit Uhrzeiten in Excel
Jetzt weißt du, wie vielseitig und praktisch es ist, in Excel mit Uhrzeiten rechnen zu können. Mit den richtigen Formeln und etwas Verständnis für das interne System kannst du Arbeitszeiten, Laufzeiten oder ganze Zeitpläne problemlos berechnen.
Am Anfang wirken die Formate und Funktionen vielleicht ungewohnt, doch mit ein paar Tests wirst du schnell merken, wie logisch alles aufgebaut ist. Nutze einfache Beispiele aus deinem Alltag, um Sicherheit zu gewinnen.
Es lohnt sich auch, mit Funktionen wie STUNDE, MINUTE oder benutzerdefinierten Formaten zu experimentieren. So findest du schnell den besten Weg, Uhrzeiten an deine Anforderungen anzupassen.
Trau dich ruhig, eigene Szenarien auszuprobieren und auch ungewöhnliche Berechnungen zu testen. Je mehr du experimentierst, desto leichter wird dir der Umgang mit Uhrzeiten fallen – und Excel wird zu einem echten Helfer bei allen Zeitberechnungen.
FAQ – Häufige Fragen und Antworten
Hier habe ich noch Antworten auf häufige Fragen zu diesem Thema zusammengestellt:
Kann ich in Excel Uhrzeiten über mehrere Tage hinweg summieren?
Ja, das geht problemlos. Wichtig ist, dass du das Ergebnisformat auf „[hh]:mm“ stellst. Nur so zeigt Excel Zeiten korrekt über 24 Stunden an, zum Beispiel für mehrtägige Projekte oder Arbeitszeitkonten.
Wie rechne ich in Excel mit Sekundenbruchteilen?
Du kannst Zeiten auch mit Millisekunden erfassen, indem du das benutzerdefinierte Format „hh:mm:ss,000“ verwendest. Excel berechnet diese Bruchteile wie normale Zahlenwerte.
Kann ich in Excel automatisch Arbeitszeitpausen abziehen?
Ja, indem du eine feste Pausenzeit subtrahierst. Beispiel: =B1-A1-"0:30" zieht 30 Minuten von der Differenz zwischen Start- und Endzeit ab.
Wie kann ich Uhrzeiten in Dezimalstunden umwandeln?
Multipliziere deine Zeitdifferenz mit 24, zum Beispiel =(B1-A1)*24. So wird aus 2:30 Stunden der Wert 2,5 für Berechnungen mit Stundenlöhnen oder Maschinenlaufzeiten.
Gibt es eine Möglichkeit, negative Uhrzeiten farblich hervorzuheben?
Ja, du kannst eine bedingte Formatierung nutzen. Wähle die Zellen aus, gehe auf „Start > Bedingte Formatierung“ und definiere eine Regel für Werte kleiner 0. So fallen dir negative Zeiten sofort auf.






