Die Entwicklung der Computerhardware geht mit riesigen Schritten voran. Hardware die heute noch ausreichend für die Aufgaben am PC oder aktuelle PC-Spiele ist, reicht in einem Jahr vielleicht schon nicht mehr aus. Und wenn der PC die anstehenden Aufgaben nicht mehr richtig bewältigen kann, dann wird die Benutzung des Rechners schnell unangenehm.
Daher stellt sich dem einen oder anderen auch recht schnell die Frage, ob er den Prozessor aufrüsten sollte. Immerhin ist der Prozessor ja quasi der Motor des Computers. Bei Preisen zwischen 200 und 600 Euro (oder noch mehr), je nach Modell und Hersteller, stellt sich natürlich die Frage: Wann lohnt sich das CPU-Upgrade und was ist zu beachten?
Versuchen wir hier doch einfach mal diese Frage zu beantworten. Dazu haben ich hier die wichtigsten Kriterien und Fakten zusammengefasst.
Inhalt
Prozessor aufrüsten: Lohnt sich ein CPU-Upgrade?
Zunächst ist die wichtigste Frage zu klären: Würde ein CPU-Upgrade überhaupt die Leistungsprobleme beheben? Das hängt ganz von deiner Situation ab. Genauer gesagt musst du herausfinden, ob deine CPU der limitierende Faktor ist, der sogenannte „Bottleneck“ (Flaschenhals). Wenn er nämlich sowieso nie voll ausgelastet ist, bringt es nichts, wenn du den Prozessor aufrüsten würdest.
Um den Flaschenhals zu identifizieren, solltest du den PC zuerst an seine Grenzen bringen, indem du das Programm verwendest, bei dem du die Probleme bemerkst. Dann kommst du mit der Tastenkombination [Strg], [Shift] und [Esc] in den Task-Manager. Geh hier in den Reiter „Leistung“ und du siehst die Auslastung der verschiedenen Hardwarekomponenten. Wenn die GPU, der RAM oder die Festplatte sehr hohe Werte über 85% anzeigen und die CPU aber niedrige Werte hat, dann ist die CPU nicht der Flaschenhals und ein Upgrade der anderen Komponenten würde dir eher helfen. Wenn die CPU aber die höchste Auslastung hat, dann ist sie höchstwahrscheinlich das Problem.
Du musst außerdem schauen, ob es für dein Mainboard überhaupt passende Prozessoren gibt, die leistungsstärker als dein Jetziger sind. Ansonsten musst du nämlich auch ein neues Mainboard kaufen, und womöglich sogar neuen RAM und/oder ein neues Netzteil. Diese Kosten sind wichtig, um herauszufinden, ob es sich für dich lohnt.
Die Kompatibilität zwischen CPU und Mainboard
Wenn du deinen Prozessor aufrüsten willst, musst du immer auch die anderen Komponenten mit im Blick behalten. Es kann sein, dass du diese auch ersetzen musst. Zu jedem Mainboard gibt es nämlich einen bestimmten Pool an kompatiblen CPUs. Dein neuer Prozessor muss also entweder auch mit deinem Mainboard kompatibel sein oder du musst direkt ein neues Mainboard kaufen.
Dafür ist es wichtig, dass du dich informierst, welche Prozessoren mit deinem Mainboard kompatibel sind und ob es in diesem Pool welche gibt, die besser sind als deiner. Dazu musst du den sogenannten Sockel deiner speziellen CPU herausfinden, da Mainboards immer mit einem Sockel kompatibel sind. Du brauchst also alle CPUs, die den gleichen Sockel haben. Dann schaust du dir am besten die Taktraten an, aber auch die Anzahl der Kerne und Online-Vergleiche. Die neue CPU sollte schon ein gutes Stück besser sein, damit es sich auch wirklich lohnt.
Wenn es im jetzigen Sockel keine bessere Alternative gibt, brauchst du mindestens ein neues Mainboard, um deinen Prozessor aufrüsten zu können. Dafür bist du freier in der Wahl, du kannst dich nämlich über gute Prozessoren informieren und dann ein Mainboard kaufen, das mit dem Sockel kompatibel ist.
Was es sonst noch zu beachten gilt
Immer wenn du deinen Prozessor aufrüsten willst, solltest du alle Komponenten deines PCs im Auge behalten und überlegen, ob eine von ihnen durch das CPU-Upgrade auch ersetzt werden muss. Wenn du zum Beispiel ein neues Mainboard hast, kann das weitreichende Konsequenzen für deine restliche Konfiguration haben: Womöglich ist zum Beispiel dein RAM auch nicht mehr mit dem neuen Mainboard kompatibel.
Aber auch ohne ein neues Mainboard können andere Komponenten betroffen sein: So kann zum Beispiel ein neues Netzteil oder ein neuer CPU-Kühler erforderlich sein, weil ein neuer Prozessor mehr Leistung hat und mehr Wärme erzeugt.
Ein letzter Tipp betrifft das Thema Wärmeleitpaste. Sie ist dazu da, die Wärme vom Prozessor an den CPU-Kühler zu übertragen. Damit das auch weiterhin gut klappt, solltest du beim Wechsel auf jeden Fall neue Wärmeleitpaste auftragen, anstatt zu versuchen, die alte Paste zu benutzen.
Fazit
Ob sich ein CPU-Upgrade für dich lohnt, ist eine höchst individuelle Frage. Zunächst musst du herausfinden, ob ein neuer Prozessor deine Probleme überhaupt beheben würde, also ob deine jetzige CPU der Bottleneck ist. Falls ja, entscheidest du selbst, ob es dir das Geld wert ist. Für die Kosten ist es wichtig, ob das Upgrade auch das Ersetzen von anderen Komponenten erfordert.