Was ist der Unterschied zwischen Lastenheft und Pflichtenheft

Das Lastenheft und das Pflichtenheft sind beides entscheidende Dokumente bei der Planung und der Durchführung von Projekten aller Art. Obwohl sich beide Varianten in vielem gleichen, gibt es doch deutliche Unterschiede, die angesprochen werden müssen.

Das Lastenheft

Unterschied zwischen Lastenheft und Pflichtenheft

Zuerst wird das Lastenheft beim Vergleich beider Varianten genauer unter die Lupe genommen. Das Lastenheft hat die Aufgabe, alle Anforderungen, die ein Auftraggeber hat, zu dokumentieren. Es hält also die Ziele fest und gibt die Route vor. Typischerweise beinhaltet das Lastenheft damit Ziele, es definiert den Umfang des Projekts und die Rahmenbedingungen. Weiterhin umfasst es auch spezifische Anforderungen wie das Budget oder den Zeitplan.

Für die Erstellung des Lastenheftes ist in der Regel der Auftraggeber zuständig. Natürlich kann es auch in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen, das sich um die Ausführung der Arbeiten kümmern soll, erstellt werden. Das kann sogar ein entscheidender Schritt bei der Kundenbetreuung sein.

Das Pflichtenheft

Das Pflichtenheft kann als eine Reaktion auf das Lastenheft verstanden werden. Es ist eine präzise technische Antwort, also ein Plan, der sämtliche Aufgaben aus dem Lastenheft umfasst. Für die Erstellung des Pflichtenhefts ist der Auftragnehmer verantwortlich. Im Idealfall hält das Pflichtenheft alle Antworten auf die Fragen bereits, die sich aus dem Pflichtenheft ergeben.

Im Gegensatz zum Lastenheft zeichnet sich das Pflichtenheft durch seine Details aus. Enthalten sind detaillierte technische Spezifikationen, die Zuständigkeiten, sämtliche Abläufe und manchmal sogar ein detaillierter Zeitplan. Zeitlich betrachtet kommt also das Lastenheft vor dem Pflichtenheft. Im Pflichtenheft kann es allerdings Punkte geben, die unabhängig vom Auftrag Teil der Auftragsabwicklung sind.

Die Kernunterschiede genauer betrachtet

Um die Unterschiede besser hervorheben zu können, lohnt es sich, zuerst die Zielgruppe zu identifizieren. Mit dem Lastenheft richtet sich der Auftraggeber an den Auftragnehmer, das Pflichtenheft erstellt hingegen der Auftragnehmer, um damit die Mitglieder in den betreffenden Teams besser instruieren zu können.

Das Lastenheft dient also eher als eine Wunschliste, während das Pflichtenheft ein Arbeitsplan ist. Auch bei den Details gibt es deutliche Unterschiede. Das Lastenheft ist weniger detailliert, schließlich enthält es bloß die Anforderungen an den Auftragnehmer. Das Pflichtenheft geht hingegen ins Detail und bezieht möglichst viele technische Aspekte ein.

Ein klares Verständnis hilft bei Projekten aller Art

Das Lastenheft und das Pflichtenheft sind Werkzeuge, die bereits seit Jahrzehnten zum Einsatz kommen. Sie sorgen für klare Verhältnisse und besonders, wenn sie miteinander abgeglichen werden, tragen sie zu einer besseren Kommunikation zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer bei.

Sind also das Lasten- und das Pflichtenheft gut aufeinander abgestimmt, so ist das die Grundlage für eine erfolgreiche und auch effiziente Projektdurchführung. Fehler lassen sich schnell erkennen, beispielsweise kann der Auftraggeber seine Ziele neu formulieren, wenn er erkennt, dass der technische oder zeitliche Plan im Pflichtenheft nicht zu den gewünschten Zielen führt.

Unabhängig von der Branche kann mit Pflichten- und Lastenheft gearbeitet werden, sogar kleinere Unternehmen können davon profitieren. Natürlich gibt es heutzutage geschickte Softwarelösungen für das Lasten- und das Pflichtenheft und es lassen sich immer Individualisierungen vornehmen.

Wer die Unterschiede kennt und weiß, worin die Vorteile dieser bewährten Hefte liegen, die heute nur noch selten in Buchform vorliegen, der profitiert von effizienteren und günstigeren Projekten und von Kunden, die ihre Vorgaben direkter und oftmals auch besser umgesetzt sehen.

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